Winterberg. Mit Gästen kann Winterberg – kein Zweifel! Ob es auch ohne sie geht, musste noch nie getestet werden. Bis Corona kam. Nun herrscht seit rund einem Jahr Ausnahmezustand und ganz Deutschland hangelt sich von Ministerpräsidentenkonferenz zu Ministerpräsidentenkonferenz. Der aktuelle Lockdown insbesondere für die Tourismusbranche und den Einzelhandel hatte auch für die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH sowie für die Wirtschaftsförderung und den Stadtmarketingverein Folgen. Doch trotz Kurzarbeit wird hinter den Kulissen in allen drei Bereichen kräftig daran gearbeitet, die Herausforderungen der Pandemie zu meistern im Sinne der heimischen Wirtschaft und Menschen sowie den Restart intensiv vorzubereiten. Die Mitarbeiter*innen haben also alle Hände voll zu tun. Die Aufgaben reichen von der Beantwortung der Gäste-Anfragen über die Datenpflege und Aktualisierung verschiedener Systeme, die Abwicklung von Gutscheinbestellungen und Bürgerkarten-Anträgen bis zu aktuellen Projekten zur Unterstützung der Betriebe und der Entwicklung von Kampagnen für die Zukunft.
Die Tendenz geht nach der jüngsten Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen zumindest ansatzweise Richtung Lockerung. Umso wichtiger ist es jetzt, ein stabiles Fundament zu schaffen, um erfolgreich den Restart zu gestalten. Diese Vorbereitungen reichen von Revisionsarbeiten im Trailpark über die Entwicklung neuer Angebote bis hin zum Netzwerken beispielsweise mit den Sauerländer Wanderdörfern und weiteren Partnern. Dabei stimmen sich die Tourismus-Experten mit dem Sauerland und NRW Tourismus ab. „Wir wollen bestmöglich vorbereitet sein, wenn die Gäste wiederkommen. Unser Anspruch ist es, die gewohnte Qualität des Urlaubsortes Winterberg zu bieten. Daran arbeiten wir jeden Tag“, so Winfried Borgmann, Geschäftsführer der WTW.
Positive Botschaft senden und praktikable Lösungen für Probleme erarbeiten
Die Vorbereitung des Restarts ist für die heimischen Touristiker eine Mammut-Aufgabe. Unter anderem wurden bereits Radiospots für die Einkaufswelt Winterberg vorbereitet für den Tag X, wenn Kunden wieder in die Geschäfte dürfen. Nach den turbulenten Wochenenden um den Jahreswechsel galt und gilt es zudem, eine positive Willkommen-zurück-Botschaft zu senden. Es wird ferner verstärkt an gezielten tagestouristischen Angeboten zur Besucherlenkung gearbeitet. Dabei werden auch branchenübergreifende Unternehmensangebote aus Freizeit, Gastronomie und Einzelhandel einbezogen. Man möchte auch größtmögliche Sicherheit bieten, sobald das Reisen wieder erlaubt ist. „Dafür wird aktuell im Rahmen einer Kampagne zum Beispiel ein so genannter Wohlfühl-Stempel entwickelt. Wir wollen damit zusätzliche Buchungsanreize und einen besonderen Wohlfühlfaktor bei den Gästen schaffen. Es soll eine Botschaft des sicheren Reisens und Aufenthalts gesendet werden, um zu signalisieren, dass wir einen verantwortungsvollen Umgang aller Akteure in Übernachtungs-, Gastronomie, Dienstleistungs-, Freizeit- und Einzelhandelsbetrieben bieten können.“ Mit der in Winterberg entwickelten QR19-App gibt es bereits eine hocheffiziente und einfache Form der Kontaktdatenerfassung und -nachverfolgung.
„Winterberg fürs Wohnzimmer“
Weiterhin wird hinter den Kulissen daran gearbeitet, die Betriebe in der Corona-Krise zu unterstützen. Dafür gibt es einige Projekte und Maßnahmen. „Support your locals“ ist ein Stichwort im Bereich der Wirtschaftsförderung. Das Online-Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit laufen weiter und wurden sogar verstärkt. Es wurden Angebots-Übersichten zu To-Go-Angeboten aus Einzelhandel und Gastronomie zur Sicherung des Kunden- und Gästekontakts entwickelt.
Social-Media-Kampagnen wie „Kopf hoch“ und „Winterberg fürs Wohnzimmer“ sorgen für eine Erhöhung der Online-Sichtbarkeit und sichern Social-Media-Reichweiten. Der Aufwand dafür ist immens. „Wir versuchen, branchenübergreifend die lokale Wertschöpfung zu sichern, den Betrieben bei der Beschaffung der dringend nötigen, schnellen Liquiditätshilfen zu unterstützen. Wir helfen, wo wir können, um auch nach Corona weiterhin die breite Vielfalt der gastronomischen und wirtschaftlichen Betriebe vorfinden zu können“, erzählt Winfried Borgmann.
Dazu zählt auch die Gestaltung und Vorbereitung des Terminverkaufs im örtlichen Einzelhandel nach den ersten, von der Politik beschlossenen Öffnungsschritten Anfang März. Gemeinsam mit den Händlern wurde sehr schnell ein Konzept entwickelt, um eine für Kunden und Händler gleichermaßen optimale Lösung bei der Terminvergabe und Organisation des „Click & Meet“-Prinzips zu gewährleisten. Eine Übersicht der beteiligten Betriebe findet sich unter www.winterberg.de/shopping. Kreativität ist ohnehin gefragt bei allen Aktionen, Projekten und Kampagnen. So wurde beispielsweise auch das ehemalige Weihnachtsshopping zum „Heimatshopping“ weiterentwickelt, um trotz Lockdown Kaufanreize im heimischen Einzelhandel zu schaffen. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing bieten eine Corona-Unternehmens-Hotline an, Newsletter, digitale Unternehmerrunden. Alle Maßnahmen und Projekte rund um die Corona-Problematik aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Letztlich aber ein lohnenswertes Engagement, denn alle Beteiligten hoffen, schon bald wieder dem Alltagsgeschäft nachgehen zu können und vor allem, Gäste begrüßen zu dürfen.