Winterberg. Ein Grund zum Feiern ist es mit Blick auf die Ursache zwar nicht, dennoch sind die Zahlen der Corona-Teststelle am Oversum knapp ein Jahr nach ihrer Öffnung zunächst als „Drive In“-Teststelle, später dann als stationäre Teststation in der Sauerlandhütte direkt vor der Tourist-Information durchaus beeindruckend: Rund 70.000 tiefe Nasen-Rachen-Abstriche wurden seit Mitte März 2021 vorgenommen. Die Tendenz zu Beginn des Jahres ist steigend. Allein im Januar wurden 9500 Testungen durchgeführt, knapp die Hälfte davon nochmal im Februar, im März sind es bislang 2100. Allein beim jüngsten Late Night-Angebot im Zuge der Discotheken-Öffnung kamen 160 Menschen zum Test. Am kommenden Freitag und Samstag wird die Oversum-Teststelle ebenfalls abends wieder geöffnet sein. Veränderungen gab es im Jahresvergleich auch bei den Ergebnissen. Waren es 2021 pro Woche im Schnitt zwei positive Ergebnisse, wurden im Januar 2022 durchschnittlich 5 positive Tests pro Tag verzeichnet. Im Februar waren es sogar 7 positive Testungen pro Tag.
Die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW) als Betreiberin der Teststelle am Oversum legt großen Wert auf medizinisch geschultes Personal, professionelle Kooperationen und qualitativ hochwertige Schnell- sowie PCR-Tests. „Wir arbeiten seit dem ersten Tag eng mit der Hausarztpraxis Taberski zusammen. Mit im Boot als Partner sind zudem die St. Franziskus-Apotheke, die maßgeblich am Aufbau des Teststellenbetriebs beteiligt war, sowie die Laborgemeinschaft Winterberg. Alle Kooperationspartner unterstützen uns vorbildlich in der Welt der medizinischen Leistungen“, sagt WTW-Geschäftsführer Winfried Borgmann. Auch das in der Teststelle eingesetzte Personal verfügt ausnahmslos über medizinisches Fachwissen. „Alle haben eine Ausbildung in den Bereichen Gesundheit, Medizin oder Pflege und sind bestens geschult für eine kompetente und sichere Umsetzung der Abstriche, für die wir übrigens oft von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen gelobt werden. Neben den Schnelltests werden am Oversum auch PCR-Testungen durchgeführt. Besonders in den vergangenen Wochen habe die Nachfrage stark zugenommen, so Winfried Borgmann.
Motiviertes Team leistet hervorragende Arbeit
Zusätzlich zur Ausbildung wird das gesamte Personal vor dem ersten Abstrich intensiv geschult vom Fachpersonal der Praxis Taberski geschult. „Das Team ist motiviert und sehr engagiert. Es harmoniert sehr gut und die gute Stimmung überträgt sich letztlich auch auf die Kunden. Wir stehen in einem engen Austausch mit den rund 50 Beschäftigten. So gibt es zum Beispiel regelmäßig Updates zu den gesetzlichen Regelungen sowie Informationsabende, an denen dann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche vom Abstrich bis zur Dokumentation teilnehmen“, erläutert Borgmann. Neben der Teststelle am Oversum unterstützt das Team auch weitere Schnelltest-Zentren wie beispielsweise Brabander in Winterberg, Dorint Neuastenberg, „Der Schöne Asten“ in Altastenberg oder „Dönekes“ in Niedersfeld. Hinzu kamen zuletzt Einsätze an den Grundschulen. Angefragt ist das Testteam aktuell für die Testung der ukrainischen Flüchtlinge.
Apropos Team, um einen reibungslosen sowie qualitativ hochwertigen Ablauf des Testbetriebs an sieben Tagen in der Woche zu gewährleisten, benötigt es viel mehr als das Fachpersonal mit dem sicheren Händchen an den Teststäbchen. „Hinter den Kulissen sorgen viele Menschen im Bereich der Dokumentation, Anmeldung, Terminvergabe, Abrechnung und Gesamtorganisation für einen reibungslosen Ablauf. Hinzu kommt das Engagement an der Telefon-Hotline, an der nicht selten auch seelsorgerische Fähigkeiten gefragt sind“, beschreibt Prokuristin Maria Lieder die Situation.
Auch digital ist Winterberg beim Thema Corona-Test sehr gut aufgestellt. Alle wesentlichen Infos zu den Testangeboten mitsamt einem anwenderfreundlichen Buchungssystem finden die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste auf der eigens eingerichteten Webseite unter www.winterberg.de/testzentrum. Auf dieser Seite sind alle weiteren Winterberger und Hallenberger 16 Teststellen aufgeführt.
Ein paar Dönekes und Dank an die Beschäftigten
„Wenn wir auf ein Jahr Teststelle zurückblicken, ist auch neben den 70.000 Testungen allein in der Teststelle am Oversum das ein oder andere passiert. Einmal hat eine Sturmböe den „Drive In“-Container erfasst und tatsächlich verrutscht. An den langen Wochenenden haben wir mit 12 Beschäftigten gleichzeitig in der Spitze 1000 Testungen am Tag durchgeführt im „Drive In“ und wir können festhalten: Kinder sind zum Amüsement der Mütter beim Nasenabstrich oft mutiger als ihre Väter“, berichtet der WTW-Geschäftsführer. Trotz dieser besonderen Erfahrungen und guten Zusammenarbeit seien aber alle froh, wenn die Akte „Teststelle“ in hoffentlich nicht mehr allzu ferner Zukunft geschlossen werden könne. „Schon jetzt gilt es, allen Beschäftigten, die in den letzten 12 Monaten durch ihre gute, fleißige und gewissenhafte Mitarbeit dabei geholfen haben, die Teststrategie umzusetzen und damit auch das Leben, die Arbeit und den Urlaub von vielen Menschen zu ermöglichen und sicherer zu gestalten, Danke zu sagen.“ Immer in der freudigen Erwartung, vielleicht schon bald in gemütlicher Runde in der Sauerlandhütte zusammenkommen und mit den Worten „Damals in der Teststelle…“ in Erinnerungen zu schwelgen.