Winterberg. Energiekrise, Inflation, Rezession, Fachkräftemangel, fehlender Nachwuchs – diese Themen sind nicht erst in den letzten Monaten Gründe genug für Unternehmerinnen und Unternehmer, schlecht in den Schlaf zu kommen! Schließlich geht es um nichts Geringeres, als den eigenen Betrieb in herausfordernden Zeiten existenziell zu sichern, in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, Arbeitsplätze zu sichern und sich auf dem Markt zu behaupten. Ein gutes Netzwerk ist dabei eminent wichtig. Die Winterberger Wirtschaftsförderung schafft schon lange gemeinsam mit der Stadt Winterberg über verschiedene Dialog-Formate wie den Hotel- oder Einzelhandelsstammtisch sowie über branchenübergreifende Treffen einen Rahmen, der bei der Bewältigung der Krisen und Herausforderungen hilft. Über 120 Unternehmer waren in den vergangenen Monaten bei den Dialogen im Autohaus Hoffmann sowie in Züschen, Niedersfeld und Siedlinghausen dabei. Beim jüngsten Unternehmer-Dialog war insbesondere die Energiekrise Thema. Diskutiert wurde unter anderem, ob ein gemeinsamer Strom- und Gaseinkauf auf der Kostenseite Entlastung bringen könnte.
Vorab hatte es auf Initiative der Wirtschaftsförderung und der Stadt ein Netzwerktreffen mit energieintensiven Unternehmen gegeben. Themen waren die Energieversorgung, die Energiesicherheit und die aktuelle Kostenexplosion, die alle Unternehmen gleichermaßen belastet. Darüber hinaus setzen Stadt und Wirtschaftsförderung auch auf externe Expertise seitens der Firma Energielenker. „Wir werden über die Dialoge und Beratungen hinaus im nächsten Schritt sinnvolle und hilfreiche Fördermaßnahmen heraussuchen, um mittelfristig die Weichen richtig zu stellen“, erläutert Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann. In diesem Zusammenhang hat auch Bürgermeister Michael Beckmann angekündigt prüfen zu lassen, ob Nahwärmenetze beispielsweise für die Gewerbegebiete oder auch Statteile wie zum Beispiel im Schneilgebiet realistisch sind. Die Wirtschaftsförderung wird ferner einen Kontaktpool mit allen Unternehmen bzw. Freiberuflern erstellen, die im Bereich der Energieberatung tätig sind und diese Beratungsdienstleistung auch aktiv anbieten. „Wir freuen uns, wenn sich Interessierte mit ihren Angeboten an mich über die Mailadresse wirtschaft@winterberg.de wenden“, so Winfried Borgmann.
Situation bei Wohn- und Gewerbeflächen sowie auf dem Arbeitsmarkt im Blick
Neben den aktuellen Krisen gilt es parallel, die Projekte zur positiven Weiterentwicklung der Gesamtstadt Winterberg voranzutreiben. Ein Thema war die aktuell schwierige Situation im Bereich der Wohnbau- und Gewerbeflächen. „Wir können derzeit nur in geringem Maß kommunales Bauland entwickeln und bei den Gewerbeflächen sieht es noch enger aus. Wir arbeiten allerdings intensiv daran, hier auch für die Zukunft Potenzialflächen zu bekommen. Das ist ein unheimlich schwerer Weg, weil uns die Bezirksregierung Arnsberg aus landesplanerischen Gründen immer wieder Grenzen aufzeigt“, erklärt Michael Beckmann. Die Stadt sei diesbezüglich an unterschiedlichen Stellen mit Behörden, aber auch mit Privaten in Gesprächen, um Möglichkeiten und Perspektiven zu erarbeiten, um die Situation nachhaltig zu verbessern und so Entwicklungs-Chancen zu kreieren für mehr bedarfsgerechten Wohnraum und Gewerbeflächen. „Wir haben hier in Winterberg unheimlich viele engagierte und erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Gewerbetreibende, die jeden Tag alles geben für ihren Betrieb und nun durch viele externe Faktoren im schlimmsten Fall in ihrer Existenz bedroht sind oder stark unter den aktuellen Krisen wirtschaftlich leiden. An diese Stelle möchten wir den Gewerbetreibenden nicht nur danken für ihren unermüdlichen Einsatz sowie ihren Willen zur Zusammenarbeit, wir werden weiterhin ebenfalls jeden Tag alles tun, um sie zu unterstützen“, senden Michael Beckmann und Winfried Borgmann klare Botschaften an die Winterberger Wirtschaft.
Glasfaser in den Gewerbegebieten Remmeswiese, Lamfert und am Hagenblech
Proaktiv möchten Wirtschaftsförderung und Stadt auch weiterhin auf die angespannte Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt Einfluss nehmen. Unisono umtreibt dieses zentrale Thema Unternehmen der verschiedensten Branchen. Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann betont, dass Winterberg die seit Jahren aufgebaute, starke touristische Marke nutzen möchte, um Winterberg auch als starke Arbeitgebermarke zu etablieren. „Dazu müssen allerdings viele Rädchen ineinander packen, damit nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Wohnraum und weitere Rahmenbedingungen optimal aufeinander abgestimmt sind.
Positive Nachrichten mit Blick auf die Infrastruktur wusste beim jüngsten Unternehmer-Dialog Christine Schulte, die künftig aus dem Winterberger Rathaus das Team der Wirtschaftsförderung verstärkt, zu berichten: „Die Remmeswiese und Lamfert sind ebenso wie das Hagenblech mittlerweile über das Gewerbegebiets-Förderprogramm mit Glasfaser versorgt worden.“ Zudem habe die Telekom an weiteren Stellen einen Eigenausbau vorgenommen und weitere Glasfaserkabel verlegt. Auch für Betriebe, die außerhalb liegen, sei in vielen Fällen eine zufriedenstellende Lösung erarbeitet worden.
Auch im nächsten Jahr werden die Unternehmer-Dialoge intensiv fortgesetzt, um gemeinsam Winterberg als lebenswerte Stadt mit attraktiven Arbeitsplätzen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Es geht im März im Hilletal los und im Mai in Züschen in die nächste Runde.