Dem Elektro-Antrieb gehört die Zukunft. Die nachhaltige Umgestaltung von Mobilität, klima- und
umweltfreundlich, ressourcenschonend und effizient, ist im vollen Gange. Nach der Realisierung
eines umfangreichen E-Bike-Netzes ergänzt die Ferienwelt Winterberg ihr E-Mobilitätskonzept
nun um Elektro-Autos. Die Winterberg Touristik und Wirtschaft Gesellschaft (WTW) hat drei VW
E-Ups angeschafft, die Gäste und Einheimische auf Anfrage mieten können.
Leise, flott und besonders klimafreundlich, so kommen die smarten Flitzer daher. Erste Ausflüge
quer durchs Sauerland hat die kleine Elektro-Flotte bereits bestens überstanden. Die Touristiker
der Ferienwelt Winterberg sehen hier eine große Chance, sehr guten Service mit innovativen,
nachhaltigen Maßnahmen zu kombinieren. Urlauber wollen ihr Ziel schnell, sicher und günstig
erreichen. Auf der anderen Seite: Umweltfreundlichkeit gewinnt immer mehr an Gewicht wenn
es um die Entscheidung für eine Urlaubsdestination geht. Eine Anreise mit der Bahn ist in
Winterberg sehr gut möglich. Vor Ort jedoch ist ein Auto oftmals von Vorteil. Denn Gäste wollen
am Urlaubsort nicht immer von Fahrplänen des in ländlichen Regionen oft lückenhaften Busund
Bahn-Netzes abhängig sein.
Gästewunsch: günstig, bequem, umweltfreundlich
39 Euro pro Tag kostet der E-Up in der Tourist-Information Winterberg (Inhaber der Sauerland
SommerCard 20 Euro). Und zwar all-inclusive. „Spritkosten“ gibt es nicht. Für eine vierköpfige
Familie kann sich das schnell rechnen. Zwar fahren Inhaber Sauerland Card mit Bus und Bahn
gratis. Doch gerade Familien und Kurzurlauber wünschen mehr Komfort und Flexibilität. Mit
einem Kleinwagen sind sie unabhängig von Fahrplänen und können leicht noch etwas Gepäck
mitnehmen. Interessenten, können sich in der Tourist-Information melden. Am besten
rechtzeitig vorher, damit zum Wunschtermin ein Auto zur Verfügung steht.
Für die Winterberger Dörfer hat die WTW ein besonderes Bonbon vorgesehen. Die
Ortsvorsteher können für die Dorfgemeinschaften eines der Elektro-Autos ausleihen. „Für
Veranstaltungen oder gemeinsame Aktionen ist das ‚Dorfauto‘ eine super Sache“, ist
Bürgermeister Werner Eickler überzeugt. Der Dorfgemeinschaft wird der Wagen in diesen
Fällen kostenfrei überlassen.
Weichen für die Zukunft gestellt
Ganz gleich ob Auto, Bus oder Bahn, das Fortbewegungsmittel von morgen fährt mit
regenerativen Energien. Denn das Energiekonzept der Zukunft ist ohne Elektromobilität nicht
denkbar. Die Ferienwelt Winterberg hat sich dieses innovativen Themas bereits vor einigen
Jahren angenommen. Schon 2009 sind die Verantwortlichen auf das zukunftsträchtige Thema
E-Bike aufgesprungen und haben Schritt für Schritt und als erster Akteur im Sauerland ein
umfassendes E-Bike-Netzwerk entwickelt. Nun kommen noch Elektroautos hinzu. Die Gäste
honorieren das, ist sich Tourismusdirektor Michael Beckmann sicher. „Die Investition in die drei Elektrofahrzeuge lohnt sich. Die Maßnahme passt perfekt in unser Nachhaltigkeitskonzept. Wir profitieren von dem positiven Image und eröffnen unseren Gästen gleichzeitig einen besonders
kundenfreundlichen Service“.
Heimische Wirtschaft mit einbezogen
Elektrofahrzeuge sollen bald selbstverständlicher Bestandteil des Straßenverkehrs sein. Die
Elektromobilität gewinnt national und international enorm an Bedeutung. Regierungen,
Wirtschaft und Wissenschaft haben sich ambitionierte Ziele gesetzt und konkurrieren um die
besten Angebote. Da ist es gut, von Anfang an dabei zu sein. „Diese Chance hat die heimische
Wirtschaft genutzt“, lobt Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann.
Nachdem der Markt für Elektroautos zunächst schleppend anlief, zeigen sich inzwischen mehr
Absatzmöglichkeiten. Das Autohaus Hoffmann aus Winterberg hat reagiert und der WTW die
drei E-Ups empfohlen. „Wir stehen die gesamte Nutzungszeit als kompetenter Mobilitätspartner
insbesondere bei technischen Fragen ‚rund um die Uhr‘ zur Verfügung“, erklärt Dominik
Kuhlmann, Geschäftsführer des Autohauses Hoffmann.
Die Elektroautos sind inzwischen ausgereift. Der E-Up kombiniert Fahrspaß mit schnellen
Ladezeiten und guten Reichweiten und sieht noch dazu gut aus. 80 bis 160 Kilometer hält eine
„Tankfüllung“ je nach Außentemperatur, so der Hersteller. Erste Tests haben ergeben: In der
sauerländer Topografie und bei Plustemperaturen kann der Nutzer als Faustformel von 120
Kilometer Reichweite ausgehen. Damit kommt der Gast auch zu entfernt gelegenen Angeboten
der Sauerland SommerCard.
Gute Fahrt mit „grünem“ Strom
Der E-Up verbraucht auf 100 Kilometern 13,8 kWh Energie – das sind umgerechnet rund 3,60
Euro. An der gewöhnlichen Haushaltssteckdose dauert das „Tanken“ rund neun Stunden, bis
ein komplett leergefahrener Akku wieder voll ist. An speziellen Ladestationen geht das in einer
guten halben Stunde, dann hat der Akku zumindest 80 Prozent seiner Leistung getankt. „In
dieser Zeit können die Gäste entspannt einen Kaffee trinken“, empfiehlt Borgmann. Auf dem
Parkplatz vor dem Oversum steht eine „Stromtankstelle“. Dort fließt „grüner Strom“. Er stammt
aus der Solaranlage in der Remmeswiese. Knapp 35 Stromtankstellen gibt es zwischen
Lüdenscheid und Winterberg, Siegen und Lippstadt. Das Netz wächst kontinuierlich. In Arbeit ist
derzeit Informationsmaterial, das genau anzeigt, wo die Gäste tanken können, denn nicht alle
Tankstellen sind kompatibel. Damit kann der Gast dann seine Reise genau planen
So geht es:
E-Up reservieren (Verfügbarkeit ist begrenzt): Tel.: 02981 92500
Führerschein und Personalausweis vorlegen
Nach einer kleinen Einweisung geht es los
Ausgabe und Rücknahme nur während der Öffnungszeiten der Tourist-Information
Preise:
1 Tag: 39 Euro
2 aufeinander folgende Tage: 69 Euro
jeder weitere Tag: 29 Euro
Wochenende (Samstag, 9 Uhr bis Sonntag, 12 Uhr, nur an Wochenenden mit verkaufsoffenem Sonntag): 59 Euro
Halber Tag (4 Stunden): 25 Euro
Inhaber der Sauerland SommerCard erhalten den E-Up für 20 Euro pro Tag
Hintergrund Nachhaltigkeitskonzept
Bereits vor acht Jahren hat die Ferienwelt Winterberg begonnen, Projekte zu entwickeln, die die
Nutzung natürlicher Ressourcen fördern, das Einsparen von Energie vorantreiben und eine
Nutzung erneuerbarer Energien zugrunde legen. Der erste Schritt war die Errichtung der
Photovoltaikanlage in der Remmeswiese. Beim Bau des Oversum Vital Resorts wurden von
Anfang an eine „Stromtankstelle“ gedacht, weitere sind in der Planung. Auch das E-Bike-Netz
war ein weiterer herausragender Baustein. Genauso wie die aktuell angeschafften Elektroautos.
Die Erweiterung des Nachhaltigkeitskonzeptes um diverse Strategien und mögliche
Maßnahmen sind im Tourismuskonzept 2020plus ausdrücklich festgeschrieben. Dazu können
unter anderem technische Innovationen zur Energieeinsparung, effiziente Flächennutzung,
ressourcenschonende Heizsysteme, Partnerschaftsprogramme und Ausbau der Elektromobilität
gehören.
Hintergrund Elektromobilität
Elektromobilität schont aufgrund der Nutzung regenerativer Energien Klima und Umwelt. Das
erklärte Ziel von Industrie, Politik und Wissenschaft: Im Jahr 2020 soll Deutschland über die
gesamte Wertschöpfungskette hinweg Leitanbieter und Leitmarkt sein. Bis dahin sollen 20
Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Denn ohne das E-Auto
wird es schwierig, die europäischen CO2-Ziele bis 2020 zu erfüllen. Maßnahmen wie die
Befreiung von der Kfz-Steuer, Förderung von Forschung, ein Elektromobilitätsgesetz, ein
Umweltbonus für private Nutzer, ein Beschaffungsprogramm für den Öffentlichen Dienst und
Investitionen in eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur sollen helfen, sie zu erreichen. Der
Wettbewerb um die innovativsten Ideen fördert die technologische Entwicklung, bringt neue
Geschäftsmodelle zutage und fördert so die Wirtschaft.