Winterberg. Wie kann gemeinsam der Wirtschaftsstandort Winterberg fit für die Zukunft gemacht werden? Welche Herausforderungen bewegen die Unternehmerinnen und Unternehmer? Und wie kann die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung konkrete Perspektiven schaffen? Genau diesen Fragen widmete sich der aktuelle Unternehmerdialog der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW), zu dem rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Handel, Tourismus, Handwerk und Industrie in der Skihütte des Hotel Brabander gekommen waren. Ein besonderes Thema des Abends war die offizielle Vorstellung des Campus Winterberg 842. Hinter dem Campus steht ein innovatives und überregional einzigartiges Bildungskonzept, welches insbesondere heimischen Unternehmen und deren Belegschaften die Möglichkeit bieten soll, qualitativ hochwertige Bildungs- und Weiterbildungsangebote direkt vor Ort zu nutzen. Zudem standen der Fachkräftemangel, der Ausbau von Gewerbeflächen und Infrastruktur, aktuelle Fördermöglichkeiten sowie das Modell der kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft im Fokus.
Bürgermeister Michael Beckmann: „Danke für Mut und Engagement!“
Bürgermeister Michael Beckmann eröffnete die Veranstaltung mit einer persönlichen Wertschätzung gegenüber den heimischen Unternehmen: „Ich danke allen Unternehmerinnen und Unternehmern für ihr tägliches Wirken, ihr Durchhaltevermögen und ihren unternehmerischen Mut – gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen. Es ist nicht selbstverständlich, am Standort festzuhalten, zu investieren und mit klarem Blick in die Zukunft zu denken. Dafür haben Sie unsere volle Anerkennung.“ Er machte deutlich, dass Stadt und Verwaltung die Unternehmen nicht nur als wirtschaftliche Akteure, sondern als Mitgestalter der Stadtentwicklung verstehen: „Nur gemeinsam – mit engem Austausch, Vertrauen und guten Ideen – können wir Winterberg zukunftssicher aufstellen.“
Campus Winterberg 842: Ein Meilenstein für die Bildungslandschaft
Ein zentraler Baustein für die Zukunft ist der neue Campus Winterberg 842. Das innovative Bildungsprojekt wurde von der WTW gemeinsam mit der Hochschule für Exzellenz (HEX) und dem Erasmus-Institut auf den Weg gebracht und soll Winterberg zu einem regional wie überregional einzigartigen Bildungs- und Weiterentwicklungsstandort machen. Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann und Hans-Peter Haupt von der HEX stellten die Idee des Campus detailliert vor: „Winterberg mit seinen Dörfern wird zum ganzheitlichen Lernort. Es gibt also keinen festen Standort für die Bildungsangebote wie an einer Hochschule, unser Campus ist über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Angebote des Campus werden in Zukunft Bildung mit Lebensqualität, Beruf mit Weiterentwicklung, Lernen mit Identifikation verbinden. Hinzu kommt das Thema Lerncation, also Urlaub mit Lernen verbinden. Da möchten wir gerade in Zeiten mit weniger touristischer Frequenz Menschen nach Winterberg einladen, um hier Erholung und Bildung auf qualitativ hohem Niveau zu genießen. Der Name sei dabei Programm: „842 steht für die Höhe von Winterberg – aber auch symbolisch für den Anspruch, inhaltlich auf höchstem Niveau zu arbeiten.“
Der modulare Aufbau des Campus ermöglicht individuelle Lernreisen – von Online-Kursen über Präsenzseminare bis hin zu berufsbegleitenden Studienangeboten. Die Inhalte orientieren sich am konkreten Bedarf der Betriebe. Bürgermeister Michael Beckmann betont, dass der Campus 842 vor allem konzipiert wurde und nun sukzessive ausgebaut wird, um heimischen Unternehmen sowie deren Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, vor Ort sowie im eigenen Haus attraktive Bildungsangebote zu bieten: „Dies macht das Angebot so einzigartig, weil wir so unsere Betriebe stärken und Anreize setzen, am Standort zu bleiben, zu investieren und dabei helfen, Fachkräfte zu akquirieren sowie zu halten.“ Erste Kursangebote sind zum Beispiel „Stressmanagement“, „Grundlagen der Kommunikation“, „KI für Entscheider“ oder „OKR-Zielmanagement“. Weitere Informationen zum Campus 842 sowie erste Kursangebote finden Interessierte online unter www.winterberg.de/cw842!
Staatssekretär Heidmeier: „Praxisnahes und zukunftsweisendes Konzept“
Als besonderer digitaler Gast betonte NRW-Staatssekretär Matthias Heidmeier vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) in einer Videobotschaft als Impulsreferat: „Was Winterberg hier auf die Beine stellt, ist beeindruckend. Der Campus ist praxisorientiert, bedarfsorientiert und damit ein Zukunftsmodell, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Heidmeier verwies auf die große Herausforderung in NRW: Aktuell fehlen rund 75.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Der Schlüssel zur Lösung liege in der gezielten Qualifizierung, insbesondere junger Menschen. „Winterberg geht einen mutigen Weg. Bildung ist der Motor für Wachstum, Innovation und regionale Stärke. Das stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen, sondern macht Winterberg auch als attraktiven Standort sichtbar.“
Infrastruktur, Wohnraum und Fördermittel – wichtige Themen für Unternehmen
Neben dem Campus standen weitere wirtschaftsrelevante Themen auf der Agenda. In seinem Rückblick gab Winfried Borgmann Einblick in aktuelle Entwicklungen der Winterberger Wirtschaftsförderung:
· Gewerbeflächen und Gewerbegebiete: Die Nachfrage steigt, daher arbeitet die Stadt an der gezielten Erschließung weiterer Flächen.
· Breitband und Mobilfunk: Der flächendeckende Ausbau ist in vollem Gange – als Voraussetzung für digitales Arbeiten und moderne Unternehmensführung.
· Kommunale Wohnungsbaugenossenschaft: Als Antwort auf den Wohnraummangel und zur Bindung von Fachkräften.
· Fördermöglichkeiten: Im Fokus stehen Programme wie das Regionale Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP), über das Unternehmen gezielt bei Investitionen unterstützt werden können.
· Fachkräfteprojekte wie „Unternehmen vor Ort“: Sie stärken die Sichtbarkeit von Ausbildungsbetrieben und erleichtern jungen Menschen den Einstieg in regionale Unternehmen.
· Wirtschaftsförderung lädt zum Dialog ein: „Fordert uns!“
Ein zentrales Anliegen des Abends war der Austausch. Die Wirtschaftsförderung will künftig noch enger mit den Betrieben zusammenarbeiten. „Unser Appell an die Unternehmerinnen und Unternehmer lautet: Fordert uns! Sucht den Kontakt – bei allen Fragen rund um Investitionen, Fachkräfte oder Fördermittel“, so Winfried Borgmann und Michael Beckmann. Besonders beim Campusprojekt sei die Beteiligung der Unternehmen von großer Bedeutung: „Nur gemeinsam können wir die Angebote entwickeln, die wirklich gebraucht werden.“
Fazit: Mutiger Aufbruch in eine starke Zukunft
Der Unternehmerdialog war geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, zukunftsweisenden Projekten und dem Willen, gemeinsam anzupacken. Bürgermeister Michael Beckmann brachte es auf den Punkt: „Winterberg hat die Potenziale – und die Menschen, die etwas bewegen wollen. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weitergehen.“ Weitere Informationen zur Wirtschaftsförderung erhalten Interessierte oder per Mail über die Adresse [email protected]!