Winterberg. Die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW) erhält eine Förderzusage in Höhe von 345.000 Euro für den Ausbau barrierefreier Tourismusangebote. Als einer von fünf Partnern im Projekt „Das Sauerland – eine Outdoorregion für Alle (SOFA)" will Winterberg in den kommenden Jahren seine Natur- und Freizeitangebote so gestalten, dass sie für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gleichermaßen zugänglich werden. Das Gesamtprojektvolumen beträgt 2,8 Millionen Euro und wird durch die Europäische Union sowie das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 gefördert.
Schmantelrundweg wird barrierefrei
Im Mittelpunkt der Winterberger Maßnahmen steht die Neugestaltung des Schmantelrundwegs nach barrierefreien Standards. Der beliebte Wanderweg soll künftig so ausgebaut werden, dass er auch von Rollstuhlfahrenden, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie Familien mit Kinderwagen problemlos genutzt werden kann. Ergänzend entsteht an der Kappe eine moderne, barrierefreie Toilettenanlage, die den gewachsenen Anforderungen an inklusive Infrastruktur Rechnung trägt.
„Inklusion und Barrierefreiheit sind für uns nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis. Wir wollen, dass alle Menschen die Schönheit unserer Natur erleben können – unabhängig von Alter oder körperlichen Voraussetzungen", erklärt Michaela Grötecke, Tourismusförderin der WTW. „Mit den geplanten Maßnahmen setzen wir ein deutliches Zeichen: Winterberg ist ein Ort, an dem sich jeder willkommen fühlen soll." Ursprünglich sollten die Planung und Umsetzung zeitlich schon fortgeschritten sein. Angesichts dessen, dass im Verlauf des Projektmanagements mit der Stadt Plettenberg ein Partner des Gesamt-Projekts abgesprungen und die Stadt Arnsberg als neuer Partner eingesprungen ist, gab es zeitliche Verzögerungen. „Dies ist natürlich nie schön, umso erfreulicher ist es nun aber, dass es jetzt mit voller Fahrt vorangeht“, so Michaela Grötecke.
Sauerland positioniert sich als inklusive Outdoorregion
Das Projekt SOFA zielt darauf ab, die Region Sauerland deutschlandweit als barrierefreie Destination sichtbar zu machen. Neben Winterberg sind der Sauerland-Tourismus, der Naturpark Sauerland Rothaargebirge, die Stadt Arnsberg und die Gemeinde Bad Sassendorf am Projekt beteiligt. Gemeinsam wollen die Partner in den kommenden Jahren inklusive Angebotsbündel entwickeln und
touristische Angebote nach dem bundesweiten Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle" zertifizieren lassen. Berücksichtigt werden dabei unterschiedlichste Zielgruppen: Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen und Rollstuhlfahrende, blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, Menschen mit kognitiven oder Hörbeeinträchtigungen, gehörlose Menschen, Familien mit kleinen Kindern, ältere Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Der demografische Wandel und der wachsende Bedarf an barrierefreien Freizeitmöglichkeiten machen das Thema zu einem zentralen Zukunftsthema im deutschen Tourismus.
Regionale Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Bei der Übergabe des Förderbescheids durch Regierungspräsident Heinrich Böckelühr betonte dieser die Bedeutung des Projekts: „Inklusion und Barrierefreiheit sind zentrale Voraussetzungen dafür, dass alle Menschen gleichermaßen am Leben und den Angeboten in unserer Region teilhaben können. Die Förderung zeigt, wie wichtig es ist, regionale Strukturen zu stärken und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Generationen nachhaltig zu verbessern."
Dr. Jürgen Fischbach, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus, ergänzt: „Das Sauerland ist ein Ort zum Ankommen und Wohlfühlen – und dieses Versprechen gilt für alle Menschen. Mit dem Projekt SOFA schaffen wir die Grundlage, dass Barrierefreiheit nicht als Sonderfall, sondern als Selbstverständlichkeit gedacht wird."
Für Winterberg bedeutet die Förderung einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Tourismusdestination, die ihre Outdoor-Qualitäten allen Gästen zugänglich macht. Die Umsetzung der Maßnahmen soll in den kommenden Jahren erfolgen.



